Ernennung von Kuratinnen: Was ist und was macht eine Kurat*in?

Gerade einmal an zwei Stellen werden Kurat*innen in der Ordnung, dem Leitbild der DPSG, genannt. Doch diese wenigen Aussagen zeigen ein sehr klares Bild von dem, was Kurat*innen sein sollen und welche Vielfalt sich ihnen bietet.
„In den Gruppen der DPSG erschließen sich junge Menschen gemeinsam Zugänge zum Glauben. Leiter*innen helfen ihnen dabei, Fragen zu stellen, Entdeckungen zu deuten und eine eigene Sprache zu finden. Dabei erfahren die Mitglieder der DPSG Unterstützung von Kurat*innen.“
„Leiter*innen sowie gerade Kurat*innen setzen Impulse für die Glaubensverwirklichung. Eine der wichtigsten Aufgaben von Kurat*innen ist es, alle Leitungskräfte des Verbandes in Fragen des Glaubens zu sensibilisieren und ihnen Mut zu machen, mit jungen Menschen Wege des Glaubens zu gehen.“
Unterstützung, Sensibilisierung und Mut machen, das sind die wichtigen Stichworte der Ordnung im Blick auf die Kuratinnen. Die Stichworte aus dem jugendpastoralen Konzept – Alphabetisierung und Ausbildung/Unterstützung – finden sich darin wieder. Damit wird klar: Es geht nicht um eine herausgehobene, gar „herrschende“ Funktion von Kuratinnen, es geht nicht um eine religiöse Inselwelt neben dem Alltagsgeschehen des Stammes.


Das, was an verschiedenen Aufgaben da ist und in den verschiedenen Rollen unterschiedlich ausgefüllt werden kann, hängt ab von dem, was der/die einzelne einbringt. Die obigen Bilder zum Kurat*innen-Sein sind vielleicht erste Anhaltspunkte, um zu überlegen, wo Stärken und Begabungen, Kenntnisse und Fähigkeiten liegen und wo der eigene Schwerpunkt gesetzt werden soll.
Daneben gilt auch: Kinder und Jugendliche, Leiterinnen und Leiter lassen sich nur „anstecken“ von überzeugenden Kurat*innen. Dies gelingt dann, wenn Kurat/innen bereit sind, andere am eigenen Weg teilhaben zu lassen, am eigenen Glauben ebenso wie am Suchen und Zweifeln, an Erfahrungen und Misserfolgen, am ganz Alltäglichen. Hoffnungen und Sehnsüchte, Ängste und Träume sind ja das, was uns alle verbindet, wo wir gemeinsame Grundlagen und Wege finden.
Gerade in einer Zeit, in der es nicht mehr selbstverständlich ist, über Fragen des Glaubens zu sprechen, gehört deshalb auch die Bereitschaft dazu, von dem zu sprechen, was uns Kraft gibt und Mut macht, wo wir in unserem Glauben Wurzeln finden. Die Frohe Botschaft des Evangeliums muss auch – in all ihren Schattierungen – Botschaft der Kurat*innen sein – und sich in ihrem Leben zeigen.