Impuls Georgsbrief Februar 2023

Februar-Gedicht
frei nach Robert Schilk, Wangen, 1998


Im Februar ist Karneval,
das ist nicht unbedingt mein Fall,
doch ist’s die Zeit, da man sich traut
und auch mal and‘re Texte baut.

Obwohl das Dichten mir nicht liegt,
und mancher Reim sich ziemlich „biegt“,
will ich es heute dennoch wagen,
die Botschaft einmal so zu sagen.

Pfadi heißt: Sich unterscheiden,
nicht jede Diskussion vermeiden,
aber auch nicht ohne fragen,
einfach nur zurückzuschlagen.

Den Gegnern sagen: Wie ich‘s seh’,
ist was ihr tut, echt nicht o.k..
Ich lebe anders, wie ihr seht,
auch wenn ihr’s vielleicht nicht versteht.

Ich brauch’ zum Kämpfen nicht Gewalt,
ich hab’s noch keinem heimgezahlt,
auch wenn mich drum der Rest der Welt
für einen dummen Narren hält.

Dann bin ich halt ein Narr – mag sein –
nur „dumm“, das seh’ ich echt nicht ein:
Ist etwas, nur weil’s jeder tut,
schon g’scheit, vernünftig und auch gut?

Braucht’s nicht im Leben auch die Narren,
die man nicht spannt vor jeden Karren,
die auch mal aus der Reihe tanzen,
sich nicht nur vor der Welt verschanzen?

Ein Sprichwort sagt in Volkes Mund:
Kinder und Narren tun Wahrheit kund!
Vielleicht wär’s gut in unsern Tagen,
uns Narren mal um Rat zu fragen …

Denn eines ist doch sonnenklar:
Wer will, dass alles bleibt, wie’s war,
dass weiter Aug’ um Auge zählt,
der bessert nichts auf dieser Welt …

„Dagegen-Sein“ ein jeder kann,
manche Partei hat‘s als Programm.
Es ist bequem, zu sagen: Nein,
das fordert mich, das lass ich sein!

Von Baden-Powell stammt dieser Satz
(er hat an vielen Stellen Platz):
Die Welt wie ihr sie vorgefunden,
verbessert sie, seit ungebunden.

Darum der Pfadfinder und Christ,
will ändern, was zu ändern ist,
Der hat sie noch nicht aufgegeben:
die Hoffnung auf ein bess’res Leben.

Drum, liebe Leut’, ist’s keine Schand’,
wenn man euch Narren nennt im Land!
Steht dazu nur und lacht darüber;
denn Jesus sind die Narren lieber!

Hier endet meine „Reimerei“.
Ich hoffe, es war was dabei,
was nicht nur jetzt – zur Narrenzeit -,
nein, auch für später „hängenbleibt“.

So schließe ich in Gottes Namen
und spreche nur noch ein Wort: Amen.

Franz Böhler (Koblenz)