Impuls Georgsbrief Januar 2022
Wie beginnt das neue Jahr? Vielleicht mit einem guten Vorsatz: Weniger Stress, mehr Zeit für Familie und Freunde sowie klimafreundliches Verhalten. Das sind die häufigsten guten Vorsätze für das neue Jahr. Etwa 50 Prozent der jüngeren Menschen zwischen 14 und 29 Jahren blicken so auf 2022. 37 Prozent der 30- bis 44-jährigen nahmen sich etwas für 2021 vor. Bei den Älteren war es noch ein Drittel.
Vielleicht beginnt das neue Jahr statt mit einen guten Vorsatz aber auch mit Ärger über die Corona-Situation, über den Synodalen Weg, Fehlverhalten in der Kirche, schlechte Erfahrungen im Pfadfinder-Stamm, einem Streit… oder mit einem Kater von der Silvester-Feier.
„Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut (..)“, so beginnt die Bibel. Das ist „Chaos“. Der Evangelisten Johannes sieht das anders. Er schreibt: „Am Anfang war das Wort“, Gottes Wort. Doch genaugenommen schreibt er nicht „Wort“, sondern „Logos“. Und das ist das Gegenteil von „Chaos“.
Ende Januar (manchmal früher) blicke ich meist auf die guten Vorsätze und bemerke, dass es leider nicht gut läuft. Vieles wird wieder „wüst und wirr“, so wie im letzten Jahr. Oder ich beginne das neue Jahr gleich wieder mit Sorgen und Ärger.
Dann ist vielleicht die Erinnerung an den Anfang im Johannes-Evangelium hilfreich. Der Anfang ist bei Gott und er ist das Gegenteil von Chaos. Und ich kann mich auf Gott verlassen, oder es zumindest mal versuchen. Denn Gott will es gut. Er meint es gut mit unserer verletzlichen Erde und mit mir. Deshalb wünsche ich euch ein frohes neues Jahr. Wagt es!
Franz Böhler
Bezirkskurat, Koblenz